Die Eibenkapelle – ein „göttlicher Fingerzeig“?

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Unser Kreuzweg für die Schöpfung trägt ein Kreuz von Gorleben nach Lützerath am Tagebau Garzweiler. Wir werden es dort an einem Platz aufrichten, der inzwischen überall „Eibenkapelle“ genannt wird. Ein Ort, der – vielleicht – die Rettung dieses Ortes möglich macht.

Als wir mit der Planung des Kreuzwegs begannen, gab es keinen sicheren Ort, an dem wir das Kreuz in Lützerath hätten aufstellen können: Alles Land gehörte entweder RWE oder aber Eckerhard Heukamp, dem letzten Bauern von Lützerath, dem für den 1. November die Zwangsräumung angekündigt wurde.

Dann aber entdeckte die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ ein winziges, nur etwa 40 qm großes Grundstück, das noch der Kirche gehört: Vermutlich stand dort früher einmal eine kleine Wegkapelle, später ein Kreuz in einer steinernen Umfassung. Das Kreuz war verschwunden, das Gelände von Gestrüpp überwachsen – aber ein Ring von Eiben wies auf diesen Platz. Inzwischen hat die Initiative ihn freigelegt, wieder zugänglich gemacht und mit einem Kreuz markiert.

Den Organisator*innen des Kreuzwegs erschien es beinahe wie ein Wunder – und auch der Landesbischof Meister von Hannover sprach von einem „göttlichen Fingerzeig“! Dieses kleine Grundstück eröffnet einen Weg zur Umkehr: Wenn es nicht RWE überlassen wird, wenn der Bischof von Aachen an diesem Grundstück festhält, eventuell auch entgegen älterer vertraglicher Verpflichtungen, die zu einer Zeit eingegangen wurden, als es weder das Pariser Klimaabkommen gab noch die Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus – dann kann er nicht nur ein Zeichen setzen, auf das so viele Menschen im Rheinland lange gewartet haben, sondern er kann ganz real die Zerstörung Lützeraths verhindern oder zumindest herauszögern – und damit ein Zeitfenster öffnen, das ein grundlegendes Umdenken in Politik und Wirtschaft möglich macht.

Gerade jetzt, gerade nach der Flutkatastrophe im Rheinland, ist vielen Menschen klar geworden: Ein solches Umdenken, eine wirkliche Umkehr ist unbedingt notwendig – und zwar schnell!

Wir bitten euch: Appelliert an die Verantwortlichen in Politik und Kirche, schreibt Bischof Dieser, setzt euch ein für die Bewahrung und den Schutz der Schöpfung, für ein schnelles Ende der Braunkohle, für den Erhalt Lützeraths, der Dörfer, des ganzen Planeten!

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