Die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ (KiDl) kämpft für den Erhalt der bedrohten Kirchen im Rheinischen Braunkohlerevier und betrachtet diesen Einsatz als untrennbar verbunden mit dem  Kampf für globale Klimagerechtigkeit.

Entstanden aus einer eher konventionellen Unterschriftenaktion nach dem Abriss des „Immerather Doms“ entwickelte sich im Protestsommer 2020 mit den „Gottesdiensten an der Kante“ eine ganz neue und eigenständige Form, die politische Aktion und Spiritualität nicht nur verbindet, sondern tatsächlich integriert: Wir feiern Gottesdienste an den Orten der Zerstörung, ob direkt an der Tagebaukante, auf der von RWE abgerissenen L277, inmitten der Abrissarbeiten in Lützerath oder auch in der „Wüstenei“ des schon vor Jahren zerstörten Immerath, wo wir – immer wieder, denn sie werden immer wieder abgerissen! – Kreuze aufrichten.

Aus der ursprünglichen, hauptsächlich (kirchen)politisch gedachten Initiative heraus wuchs durch diese Gottesdienste für alle überraschend eine „Gemeinde“! Ihr Zusammenhalt, ihre Solidarität bewährt sich regelmäßig in Auseinandersetzungen mit der Polizei, die unsere Religionsfreiheit nicht achtet, einen Gottesdienst als „Blockade“ einschätzt oder eine Prozession als „Hausfriedensbruch“ verfolgt.

Unsere bis dahin eher theoretische Forderung nach einer neuen, umfassenderen Ökumene wurde mit Leben erfüllt: Die Menschen, die regelmäßig zu den Gottesdiensten kamen und immer wieder kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Das einigende Band ist neben dem Verständnis für religiöse Sprache und Symbolik der Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und für ein gutes Leben für alle in Fülle.

Weitere Informationen gibt es auf unserer Internetseite, auf dem youtube-Kanal, der die Gottesdienste von KiDl dokumentiert oder z.B. in diesem Artikel.