Dieses Schreiben, das eine Mitpilgerin als Antwort vom Bistum Aachen erhalten hat, hört sich beim ersten Lesen sehr gut an. Wenn man es aber aufmerksam ein zweites Mal liest, und sich fragt, was genau denn wirklich verbindlich zugesagt wird, dann kommt es schon deutlich schlechter weg.
Sehr geehrte Frau […],
herzlichen Dank für Ihre Anfrage bezüglich des Grundstückes Gemarkung
Immerath, Flur 12, Flurstück 15.
Eigentümer des von Ihnen benannten Grundstücks in Erkelenz-Lützerath
ist die Pfarrei Christkönig Erkelenz, nicht das Bistum Aachen. Der
Kirchenvorstand Christkönig Erkelenz hat Ihren Antrag ebenso erhalten.
Er hat mit Blick auf die Leitentscheidung der NRW-Landesregierung vom
März diesen Jahres entschieden, dass Grundstück nicht zu verkaufen.
Da, so der Kirchenvorstand Christkönig in seiner Einschätzung, mit der
neuen Leitentscheidung davon auszugehen ist, dass die Dörfer bestehen
bleiben, ist die Kirchengemeinde daran interessiert, die Fläche zu
erhalten.
Eine endgültige Entscheidung ist allerdings mit der Leitentscheidung
erst einmal vertagt. Bischof Dr. Helmut Dieser sieht dies mit tiefer
pastoraler Sorge mit Blick auf die Situation der Menschen in Erkelenz
und Umgebung. Er fordert eine wesentlich frühere Entscheidung für den
Erhalt der bedrohten Orte und für einen breit angelegten Prozess der
Neugestaltung. Zugleich wird das Bistum aber weiterhin auch die
Umsiedler beim Aufbau der neuen Orte und bei der Gestaltung des
Miteinanders unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen,
Marliese Kalthoff
Die Kirche wäre hier in der Pflicht, verläßliche und eindeutige Aussagen zu machen, um den Menschen in den Dörfen Sicherheit zu geben.