26. Etappe Ankunft in Lützerath 1. August

Diese Fotos dürfen gern kostenfrei verwendet werden.
Quellenangabe: “Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de”

  • Früh morgens geht das Kreuz mit einer stark gewachsene Pilgergruppe im Nikolauskloster auf die letzte Etappe seiner Reise.

  • Die “Maria von der Kante” ist dem Kreuz bis zum Kloster entgegengekommen, um es nach Hause zu geleiten.
    Diese Marienstatue ist fester Bestandteil des Altars bei allen Gottesdiensten von “Die Kirche(n) im Dorf lassen” und  wohnt ansonsten in einem Schrein an der “Mahnwache Lützerath”.

  • Bei Hochneukirch steht das Kreuz das erste Mal an der Kante des Braunkohletagebaus Garzweiler.

  • Eine Wüstenei von einem Ausmaß, dass mensch es nicht beschreiben kann.

  • Manche vergleichen es mit “Mordor” aus “Der Herr der Ringe”, andere mit dem “Nichts, das die Welt auffrisst” aus “Die unendliche Geschichte”.
    Mensch muß es selber sehen, und kann diese Ausmaße auch dann nicht wirklich begreifen.

  • Doch drüben auf der anderen Seite erkennt das geübte Auge (und das Teleobjektiv) schon die Mahnwache Lützerath.

  • Ein paar Stunden später: Der Einzug in Keyenberg, dem Nachbardorf von Lützerath, das auch von RWE bedroht ist.
  • Die damit ebenfalls vom Abriß bedrohte keyenberger Heilig Kreuz Kirche ist eine der zehn ältesten urkundlich erwähnten Kirchen Deutschlands.
    Nach Wissensstand des Autors steht sie auf Platz 5 des Altersrankings.

  • Die Kirche ist schon an RWE verkauft, aber noch nicht entwidmet.
  • Damit sie sich nicht zum Kristalilsationspunkt für Widerstand entwickelt, ist sie für die Öffentlichkeit geschlossen. Und es finden auch keine Messen mehr in ihr statt.
  • Aber dass wir uns den Platz vor der Kirche nehmen, können RWE und Amtskirche und derzeit noch nicht verbieten.

  • Von Keyenberg geht es als Prozession nach Lützerath.

 

  • Der direkte Weg von Keyenberg führt über eine halbinselartige Ausbuchtung des RWE-Geländes. Normalerweise stehen die Schlagbäume offen. Doch als wir in Sichtweite sind, rast ein Geländewagen des RWE-Sicherheitsdienstes heran, schlägt uns die Schlagbäume vor der Nase zu und rast wieder davon.

  • So einfach lassen wir uns nicht vom rechten Weg abbringen!

  • An der Mahnwache Lützerath wird unser Gorleben-Garzweiler-Kreuz vom traditionsreichen Aachener Friedenskreuz empfangen und die letzten Meter zur Eibenkapelle begleitet.

  • Jonas und Beate tragen das Kreuz in die Kapelle.

  • Superintendent Sannig vom Kirchenkreis Jülich findet klare Worte zur Notwendigkeit der Kirchen einzustehen für dieses Kreuz, das Kapellengrundstück, den Ort Lützerath und damit die Schöpfung.
    Der Autor hofft, dass sein katholisches Gegenüber, der Bischof von Aachen zum selben Schluß kommt.

  •   Nach dem Gottesdienst, gibt es ein Fest am Lagerfeuer auf dem Grund der von RWE im letzen Winter abgerissenen Häuser.

  • Unser Kreuz, das Gorleben-Garzweiler-Kreuz, ist an seinem Platz angekommen:
    Die Eibenkapelle in Lützerath!
    Hoffentlich steht es hier recht lange. Als Schutzkreuz für den Ort, die Region und das Klima auf dieser Erde.

  • Wer im Bild unten genau hinschaut, sieht die erste Pilgerin, die nicht mit diesem Kreuz, sondern zu diesem Kreuz pilgert.
    Als der Autor später eine Kerze zur Eibenkapelle trägt und entzündet, stellt er fest, dass er bei weitem nicht der erste ist, der diese Idee hatte.

  • Die Eibenkapelle hat sich hartnäckig und am Ende erfolgreich dagegen gewehrt, vom Autor ordentlich fotografiert zu werden.- Offensichtlich gehört sie zu den Orten, die mensch nicht so fotografieren kann, wie sie sind und wirken, wenn man dort ist.
  • Du, liebe*r Leser*in dieses Blogs wirst wohl also selber nach Lützerath fahren müssen. Für diese Pilgerreise braucht es keinen Monat. Es reicht ein Tag oder ein Wochenende.  Und nimm am besten eine Kerze mit.