Pressemitteilung vom 15. Juli 2021
Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler
www.kreuzweg-gorleben-garzweiler.de

Polizei unterbricht Gottesdienst am AKW Grohnde
Initiative widerspricht Darstellung der Polizei Hameln

Gestern gegen 17 Uhr feierte der „Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“ einen Gottesdienst vor dem Atomkraftwerk Grohnde. Thema war die Geschichte des Kraftwerks, die bundesweiten Proteste der 70er Jahre gegen die Atomtechnologie und vor allem die Gewalt, mit der diesen Protesten begegnet wurde.

Ausgerechnet an dieser Stelle wurde der Gottesdienst von einer Polizeistreife unterbrochen. Sie bemängelten, dass einige wenige Teilnehmer Radweg und Grünstreifen verlassen und die Straße betreten hatten – was umgehend korrigiert wurde.

Trotzdem verlangten die Beamten die Personalien der Theologin Cornelia Senne, die den Gottesdienst anleitete, da sie Versammlungsleiterin sei. Auf ihren Einwand, dass dies ein Gottesdienst sei, keine Versammlung, erwiderte einer der Beamten: „Das ist kein Gottesdienst, die haben doch Fahnen.“ Er verlangte weiterhin Personalien: „Sonst geht es hier nicht weiter!“ Nach längerer Diskussion und nur unter Protest gab Cornelia Senne ihre Personalien ab, um die Fortführung des Gottesdienstes zu sichern.

Die Organisator*innen protestieren gegen diese Einschränkung der Religionsfreiheit und die Delegitimierung ihrer Gottesdienste.

Cornelia Senne: „Was ein Gottesdienst ist, liegt nicht im Ermessen der Polizei.“

Die Darstellung der Polizei Hameln, die Gottesdienstbesucher hätten sich „direkt vor dem Tor des AKW mit Plakaten versammelt“ (Twitter Polizei Hameln) ist falsch. Niemand hat sich dem Tor auch nur auf 30 m genähert. Auch erfolgte die Aufnahme der Personalien nicht einvernehmlich, wie die Polizei schreibt.

Für Rückfragen: Tel. 0151 – 67 555 149

Bildmaterial zu der Aktion in Grohnde finden sie hier.
Pressebilder vom Kreuzweg hier.