10. Etappe Hameln-Grohnde 14. Juli

  • Nachdem wir das Kreuz vom Pfarrer der Marktkirche St. Nikolai in Empfang genommen hatten, hielten wir eine öffentliche Andacht auf dem Marktplatz. Theologin Cornelia Senne baute ihre Predigt auf dem diesjährigen Hungertuch von Misereor auf, welches künstlerisch verfremdet den durch Polzeigewalt gebrochenen Fuß eines chilenischen Aktivisten zeigt.

 

  • Dieses Tuch markiert insofern eine kleine Revolution, als es im Gegensatz zu den bisherigen Hungertüchern von Misereor nicht mehr die Symptome zeigt, wie zum Beispiel unterernährte bettelnde Kinder, sondern die Ursache!
  • Anschließend sprach ein katholischer Pfarrer aus Hameln [dessen Namen der Autor leider vergessen hat – was ungerecht ist, weil er wirklich gut war] über die Wichtigkeit der Anti-Atom-Bewegung und der Klimagerechtigkeits-Bewegung und darüber, dass die Kirche hier in der Pflicht steht.
    • An dieser Stelle einen Gruß an den Aachener Bischof Dieser, der diesen Worten Taten folgen lassen kann, indem er den Verkauf des Kapellengrundstücks in Lützerath an RWE verhindert!

  • Anschließend ging es zum nur 10 Kilometer entfernten AKW Grohnde, dessen Kühltürme die Landschaft bestimmten, sobald die Gruppe Hameln verlassen hatte. Und dessen Kühlturmwolke uns schon seit andertahlb Tagen als “Stern von Betlehem des Atomzeitalters” den Weg gewiesen hatte.

  • Trotzdem kann man die Pause recht idyllisch aussehen lassen, wenn man den richtigen Bildausschnitt wählt.

  • Als die Gruppe das AKW erreichte, gab es erstmal das obligatorische Gruppenbild mit Kühltürmen…

  • …und danach Kaffe und Kuchen…

  • …bevor es als geschlossene Prozession zum Haupttor ging…

  • …wo wir unseren Gottesdienst abhielten.

  • Mitten im Gottesdienst wurde Theologin Cornelia Senne, die gerade zum  diesjährigen Misereor-Hungertuch zum Thema Polizeigewalt sprach, von der Polizei unterbrochen. Sie wurde genötigt, den Gottesdienst zu unterbrechen. Die Polizisten weigerten sich den besonderen Schutz, unter dem Gottesdienste stehen, anzuerkennen und drohten die angebliche Versammlung zu aufzulösen.
    Ihr Argument war: Eine Versammlung, auf der politische Themen behandelt würden, könne kein Gottesdienst sein. – Damit wären dann also alle Gottesdienste, auf denen das Misereor-Hungertuch thematisiert wird, keine Gottesdienste mehr.
    Nach der Personalienfeststellung und leichter räumlicher Verlagerung konnte der Gottesdienst, dann allerdings doch mit dem “Segen” der Obrigkeit ordnungsgemäß beendet werden.

Video von DEWEZET:

Bitte akzeptieren Sie YouTube-Cookies, um dieses Video abzuspielen. Durch das Akzeptieren greifen Sie auf Inhalte von YouTube zu, einem Dienst eines externen Drittanbieters.

YouTube-Datenschutzerklärung

Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Auswahl gespeichert und die Seite aktualisiert.

  • Das Kreuz bleibt die Nacht über am AKW Grohnde, wo von einem Teil der Pilgergruppe eine Nachtwache abgehalten wird.
  • Der größere Teil der Gruppe macht es sich allerdings eine zweite Nacht auf dem Marienhof in Esperde gemütlich. – An dieser Stelle: DANKE!