Polizeieinsatz Schloß Oberwerries bei Hamm

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Quellenangabe: “Kreuzweg-Gorleben-Garzweiler.de”

  • Nach der Übernachtung in der katholischen Stephanus-Gemeinde in Beckum sind wir zum Frühstück mit Diakon Martin Güttner (2. von rechts) in die evangelische Christus-Kirchgemeinde eingeladen.
  • Diakon Martin Güttner hält heute auch die Morgenandacht in der Kirche.

  • Es soll eine ruhige und gemütliche Etappe durch die Natur werden. Und anfangs ist sie das auch.

  • Bei Schloß Oberwerries setzen wir mit einer handgezogenen Fähre über die Lippe.
  • Auf der anderen Seite, vor dem Schloß wartet unser Versorgungsfahrzeug mit der Essen, Trinken und Pausenbänken…

  • … außrdem erwartet uns hier die Polizei, die uns abspricht, eine religiöse Veranstaltung zu sein. Sie erklären uns zur nicht angemeldeten illegalen Demonstration. Und sie kündigen an, dass sie uns aufhalten werden, wenn wir versuchen weiterzugehen.
  • Wir sagen ihnen, dass wir jetzt ohnehin erstmal Rast machen, und sie die Zeit bitte dazu nutzen sollen, sich zu erkundigen, wer wir sind. Ihre Kollegen sollen auf unser Hompage (diese hier) gehen, die Bilder der Blogbeiträge und die Liste unserer Unterstützer*innen ansehen. Parallel dazu versuchen wir, die Pfarrer*innnen der Gemeinden, bei denen wir bisher waren, telefonisch zu erreichen, damit sie sich bei der Polizei Hamm für uns einsetzen.
  • Der Fahrer des Begleitfahrzeugs, Michael Friedrich, hatte zu diesem Zeitpunkt der Polizei schon seine Personalien gegeben und sich als einer der Mitorganisator*innen und inhaber dieser Homepage zu erkennen gegeben, auf die er die Polizei auch schon hingewiesen hatte.

  • Die Polizei scheint an der empfohlenen Internetrecherche nicht interessiert zu sein. Statt dessen erklärt sie unsere Pause zur nicht angemeldeten und damit illegalen politischen Versammlung.
  • Wir beginnen eine Andacht, und versuchen parallel dazu, weiter mit der Polizei friedlich zu reden und pastoralen Beistand herbeizutelefonieren.
  • Zitat der Polizei: “Dann holen wir eben eine Hundertschaft und räumen Sie hier ab.”

  • Negen Jansen von “Die Kirche(n) im Dorf lassen” hält eine Andacht zum diesjährigen Hungertuch von Misereor und Brot für die Welt, das künstlerisch verfremdet den von der Polizei gebrochenen Fuß eines chilenischen Schuljungen zeigt, der dafür demonstrierte in in die Schule gehen zu können.
  • Die Polizei beanstandet unter anderem sowohl dieses Hungertuch als auch das Zitat von Papst Franziskus, “Diese Wirtschaft tötet”, als eindeutig politisch und keinesfalls religiös und sofort zu entfernen.
    Und zwar auch, nachdem sie auf den Aufdruck “Misereor – Brot für die Welt” auf dem Hungertuch und die Quelle des Zitates, Papst Franziskus, hingewiesen wurden.

  • Aus der Andacht heraus will die Polizei die Personalien von Jonas, dem “Kreuzträger” feststellen. Als dieser sich nach längerer Diskussion zum VW-Bus wendet, um seinen Personalausweis zu holen, wird er von Poizisten umringt. Einer der Polizisten: “Den separieren wir!”
  • Die Andacht bildet darauf hin einen Kreis um die Polizisten, und singt den Taize-Gesang “Bleibet hier, und wachet mit mir…”
  • Von dieser Phase des Geschehens hat dieser Blog derzeit leider keine Bilder, weil die Polizei das Fotografieren erfolgreich verhinderte.
  • Die Pilgergruppe versammelte sich singend vor dem VW-Bus, in dem Jonas sitzt und dessen Türen die ganze Zeit demonstativ offenblieben.
  • Die Polizei weigerte sich, Telefone von uns engegenzunehmen, auf denen uns mehrere Pfarrer*innen beider Konfessionen anriefen, und baten an die Polizei weitergereicht zu werden.
  • Unser Angebot an die Polzei, ihnen den Personalausweis unseres Kreuzträgers zu geben, wenn er während der Personalienfeststellung bei der Pilgergruppe bleiben dürfe, wurde abgelehnt.
  • Stattdessen wurden weiter Polizeikräfte herbeigerufen.
  • Schließlich wurde unter ausdrücklicher Androhung des Einsatzes von Pfefferspray (einer der großen Pfeffersprayer im Bild unten links) ein “Zugriff” organisiert und durchgeführt.

  • Bei diesem Zugriff wurden ein Rentnerpaar von “Christians von Future Aachen” so heftig auf den Asphalt gestoßen, dass  Beate ein Loch im Kopf davon trug, das wir später in Hamm ärztlich aufnehmen lassen konnten. Während der Autor diese Zeilen schreibt, fährt die Ärztin mit ihr ins Krankenhaus um ein CT machen zu lassen. Ihr Ehemann German erlitt nach derzeitigem Kenntnisstand des Autors nur einen Schock.
  • Unsere Bitte an die Polizei, einen Sanitäter für die am bewußtlos Boden liegende Rentnerin zu besorgen wurde barsch abgelehnt.

  • Auf dem nächsten Bild diskutiert im Hintergrund der bekannte Waldpädagoge Michael Zobel mit der Polizei.

  • Auf diesem Bild wird der 62 jährige Michael Zobel in Handschellen zur Personalienfeststellung abgeführt, während im Vordergund die Köpfe von Altenpflegerin Sabine Friedrich und German zu sehen sind, die bei seiner auf dem Boden liegenden Ehefrau Beate erste Hilfe leisten. Die Polizei weigerte sich ausdrücklich, erste Hilfe zu leisten.

  • Erst als der katholische Pastor Ludger Schlotmann aus Beckum (im Bild links) eintrifft, entspannt sich die Lage langsam. Kurz darauf kommt auch seine evangelische Kollegin, deren Namen der Autor in Aufregung leider vergessen hat, dazu. – Ganz vielen Dank für geistlichen und weltlichen Beistand an beide!

  • Die Polizei bricht die Durchsuchung des Begleitfahrzeugs ab und beschlagnahmt dabei ein Handy. Und zwar ohne Beschlagnahmeprotokoll. In den Händen der Polizisten sind das beschlagnahmte Handy und Pfefferspray zu sehen.

  • Eine ungleiche Konfrontation: Polizei gegen Taize-Gesang.

  • Schließlich erkundigt sich nach viel zu langer Zeit auch die Polizei bei dem Renterpaar von “Christians for Future Aachen”, ob sie einen Sanitäter brauchen.
  • Beide, weigern sich, mit der Polizei mitzugehen und werden stattdessen von Pfarrer Schlotmann nach Hamm gefahren.

  • Dem Rest der Pilgergruppe wird jetzt erlaubt, ihren Kreuzweg weiter zu gehen.
  • Aber das Mitführen und Zeigen von politischen Fahnen und Transparenten wird ausdrücklich verboten.
    Auch das Misereor Hungertuch und das Papst Franziskus Zitat.
  • Wir gehen als geschlossene Gruppe nach Hamm. Die Fahrzeuge bleiben an Ort und stelle, weil die Fahrzeugschlüssel auf der Polizeiwache in Hamm sind.
  • Während wir unterwegs sind, wird unser Kreuzträger Jonas aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
  • Ganz großen Dank an alle Pfarrerinnen und Pfarrer beider Konfessionen, die sich für uns eingesetzt haben. DANKE! Wir nennen euch alle nicht namentlich, weil wir im Stress schlicht und ergreifend den Überblick über euch alle verloren haben.

  • Für die Polizei: Hier zeigen wir die uns verbotenen Transparente.

Ein Gedanke zu „Polizeieinsatz Schloß Oberwerries bei Hamm

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